Klimapilger machen Station in der Stadt
Gruppe wandert durch Schrobenhausener Land

15.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:14 Uhr

Marion Behnert ist Dekanatsrätin für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und Mitglied im Pfarrgemeinderat Schrobenhausen. In diesen Funktionen hat sie die Mitorganisation für den Aufenthalt der Klimapilger in Schrobenhausen übernommen und wird die Gruppe auch begleiten. Foto: privat

Seit dem 11. Juni sind sie wieder unterwegs: Unter dem Motto „Geht doch!“ findet der siebte ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit statt. Vom Startpunkt in Nürnberg geht es nach München. Dort soll eine Resolution bezüglich der Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens an Vertreter der Staatsregierung, der katholischen Bistümer und der evangelisch-lutherischen Kirche übergeben werden. Der Pilgerweg führt durch Schrobenhausen – am Mittwoch und Donnerstag, 21. und 22. Juni, gibt es Möglichkeiten zur Begegnung und Begleitung der Pilgergruppe.

„Im Prinzip geht es darum, Aufmerksamkeit für die Thematik zu wecken und selbst Möglichkeiten zu finden, Klimaschutz zu betreiben – und das global. Letztlich kann es nur effektiv sein, wenn alle mitziehen – im Sinne der Bewahrung der Schöpfung“, erklärt Marion Behnert, warum sie die Klimapilger-Aktion interessant findet. Behnert ist Mitglied im Pfarrgemeinderat St. Jakob sowie Vorsitzende des Dekanatsrates Neuburg-Schrobenhausen.

Hilfe vom Dekanatsrat



In dieser Funktion landeten die Informationen über den Weg der Klimapilger letztlich auf ihrem Tisch. Damit verbunden war die Bitte, in Kooperation mit dem Bischöflichen Seelsorgeamt, Außenstelle Altbayern in Schrobenhausen, der Gruppe bei der Organisation des Aufenthaltes in Schrobenhausen zu helfen. Heißt: Unterkunft beschaffen, Verpflegung sicherstellen und Begegnungen ermöglichen. Denn die Klimapilger wollen nicht unter sich bleiben, sondern ganz im Gegenteil: Sie wandern, um ihr Anliegen der Öffentlichkeit nahezubringen und wünschen sich Begegnungen mit Bürgern. Auch mitwandern darf wer will und wie weit er möchte.

Außerdem holen die Klimapilger gern Gruppen mit ins Boot, die vor Ort aktiv sind. So wurde die Einladung an die Mitglieder des Schrobenhausener Umweltbeirates weitergeleitet. „Es ist erfreulich und wünschenswert, wenn katholische Pfarrgemeinden und die evangelische Kirchengemeinde das Projekt unterstützen und begleiten“, meint Behnert. Auch der Kontakt zur Ortsgruppe Schrobenhausen des Bund Naturschutz (BN) kam über Marion Behnert zustande. Maria Aigner, Schatzmeisterin der Ortsgruppe, erklärt, warum die Gruppe sofort zusagte, bei der Aktion mitzuwirken: „Die Pilger haben großes Interesse, vor Ort sogenannte Schmerzpunkte und auch Kraftpunkte kennenzulernen.“

Als „wunderbaren Kraftpunkt“ will der BN das FFH-Gebiet, das Goachat, vorstellen und auf seine Schönheit aufmerksam machen. Leider sei dieses Gebiet gleichzeitig auch ein Schmerzpunkt, so Aigner weiter, der „exemplarisch für die immens hohen Planungen für Straßen, sowie Wohn- und Gewerbegebiete steht“, welche wiederum zu „Flächenversiegelung, unwiderruflichen Naturzerstörungen und zu erheblichen Eingriffen in das Lokalklima führen“.

So wird Regina Hilg (Mitglied BN und Goachat-Aktionsbündnis) die Pilger am Donnerstagvormittag durch das Goachat führen. Auch Claudia Fiß (Bündnis 90/Die Grünen, Referentin für Umwelt, Energie und Klima im Stadtrat Schrobenhausen) hat sich bereits bei Behnert angemeldet als Begleitung der Gruppe durch das Goachat.

Heuer ist die Route der Klimapilger etwa 250 Kilometer lang und führt in 14 Etappen vom evangelischen Kirchentag in Nürnberg über Kloster Plankstetten, Ingolstadt und Dachau nach München.

Von Klosterberg bei Hohenwart kommend, erreichen die Pilger am 21. Juni Schrobenhausen. Hier wird es am Mittwoch ab 16 Uhr eine erste Möglichkeit zur Begegnung im Arkadenhof im Garten der Pfarrei St. Jakob geben. Dafür bittet Behnert um Voranmeldung (s. Kasten), um besser planen zu können.

Stand mit BN auf dem Wochenmarkt



Am Donnerstag werden die Klimapilger und die Ortsgruppe des BN einen Stand auf dem Wochenmarkt haben und sich dort über viele interessierte Bürger freuen, die das Gespräch suchen sowie Anliegen, Anregungen und Erfahrungen mitbringen. Behnert ist froh, dass das klappt, denn bis vor kurzem war nicht klar, ob der Markt aufgrund des Aufbaus für das Schrannenfest vielleicht abgesagt werden muss.

Besonders freuen sich die Klimapilger, wenn sie von Menschen aus der Region auf dem weiteren Streckenverlauf ein Stück begleitet werden. Vom Wochenmarkt aus soll es gegen 11 Uhr weitergehen. Zunächst wird eine Gruppe Vorschulkinder der Tagestätte Maria-Ward bis Dreilinden die Gruppe begleiten. Dann führt der Weg durch das Goachat, über den Jakobsweg entlang der Paarauen und weiter bis Kühbach. Spontane Gäste sind auf der ganzen Strecke willkommen.

SZ